Honor 50: Unser Test

Die frühere Huawei-Tochter macht jetzt ihr eigenes Ding – und legt direkt ein spitzenmäßiges Mittelklasse-Handy vor.

Das Honor 50 in Vorder- und Rückansicht.

Während Huawei immer noch stark unter dem US-Embargo leidet, blüht das einstige Anhängsel Honor regelrecht auf. Denn das Honor 50, der neueste Coup des Mittelklasse-Spezialisten, hat im Gegensatz zu den Modellen des früheren Schwergewichts Huawei das volle Android-Programm an Bord, inklusive aller Apps aus dem Google Play Store. Wir haben das Gerät getestet.

Design und Display: 120-Hz-Panel

Im Großen und Ganzen wirkt das Design des Honor 50 sehr ansprechend. Vor allem das unkonventionelle Kamera-Setup, das im innovativen Dual Ring Design erstrahlt, gefällt uns sehr. Allerdings ist das Gerät leider nicht IP-zertifiziert und somit auch nicht wasserdicht. Im Badezimmer und im Schwimmbad ist somit äußerste Vorsicht angesagt.

In puncto Displayqualität gibt es dagegen keinen Grund zur Klage. Das knapp 6,6 Zoll große OLED-Panel erstreckt sich fast über die komplette Vorderseite und bietet ein insgesamt sehr überzeugendes Bild mit erstklassigen Kontrasten.

Dank der adaptiven Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz ist flüssiges Scrollen garantiert und auch der maximale Helligkeitswert von gut 730 Nits dürfte höchsten Ansprüchen genügen. Die Pixeldichte von 392 ppi bewegt sich auf einem passablen, wenn auch ausbaufähigen Niveau.

Kamera: Vierfach-Knipse liefert solide Fotos

Gleich vier Kameras hat Honor seinem neuesten Mittelklasse-Handy spendiert. Protagonist des Quartetts ist ein 108-MP-Weitwinkelsensor mit f/1.9-Blende. Die Knipse sorgt bei Tageslicht für eine recht anständige Fotoqualität, bei Dämmerlicht hat der Sensor allerdings zu kämpfen.

Abgesehen von der Weitwinkelkamera verfügt das Honor 50 noch über eine 8-MP-Ultraweitwinkellinse, die besonders weite Motive mit einem Sichtwinkel von 112 Grad einfängt. Dazu stehen dir noch eine 2-MP-Bokeh-Linse für Tiefeneffekte und eine 2-MP-Makrolinse für hochwertige Nahaufnahmen zur Verfügung. 4K-Videos lassen sich mit immerhin 30 fps aufnehmen.

Die Frontkamera knipst mit starken 32 MP und eignet sich perfekt für die eine oder andere Selfie-Session mit Freunden oder der Familie.

Innenleben: Honor überrascht mit flinkem Snapdragon-Chip

Mit dem Qualcomm Snapdragon 778G spendiert Honor seinem neuesten Mittelklasse-Knaller einen leistungsstarken Prozessor mit topaktuellen WiFi-Features und rasanter Grafikkarte. Der 5G-fähige Flitzer besteht aus acht Kernen und bringt es auf eine respektable Taktrate von bis zu 2,4 GHz. Rechenaufwendige Apps und Games laufen damit wie geschmiert.

Dicke Pluspunkte für das Honor 50 im Test gibt’s auch für die kurzen Ladezeiten: Mit dem Netzteil, das du im Lieferumfang findest, kannst du den Akku mit sage und schreibe 66 Watt laden. Somit ist die Batterie innerhalb einer guten Stunde komplett aufgefüllt. Die Ausdauer des 4300-mAh-Akkus kann sich ebenfalls sehen lassen: Knapp 10 Stunden hält das gute Stück bei Dauernutzung durch.

Top-Features haben ihren Preis

Honor hat sich nicht lumpen lassen und seinen neuen Schützling mit einer ganzen Reihe toller Funktionen ausgestattet. NFC ist ebenso mit von der Partie wie Bluetooth 5.2; zudem gibt es einen Slot für eine zweite SIM-Karte. Last but not least kommt das Honor 50 mit Android 11 – einschließlich aller Anwendungen aus dem Google Play Store.

All diese technischen Leckerbissen haben aber auch ihren Preis. Je nach Händler musst du für das Honor 50 mindestens 400 bis 500 Euro auf den Tisch legen. Ein Flash-Speicher von 128 GB und 6 GB RAM sind hier inklusive. Wenn du die Variante mit 256 GB Gerätespeicher und 8 GB RAM bevorzugst, sind 500 bis 600 Euro fällig. Damit kratzt das Honor 50 fast schon am Oberklasse-Segment.

Fazit: Viel Licht, sehr wenig Schatten

  • Honor hat bei seinem neuen Mittelklasse-Modell ein knapp 6,6 Zoll großes OLED-Display springen lassen, das für ein kontrastreiches, helles Bild sorgt. Die Pixeldichte (393 ppi) bewegt sich gerade noch so im Rahmen.

  • Der 108-MP-Weitwinkelsensor ist der Protagonist der alles in allem soliden Quad Cam. Bei Tageslicht sorgt die Knipse für ansehnliche Fotos. Eine 8-MP-Ultraweitwinkel-, eine 2-MP-Bokeh- und eine 2-MP-Makrolinse komplettieren das Setup.

  • Der Snapdragon-778G-Chip von Qualcomm ermöglicht ein erstaunlich flottes Tempo und unterstützt zudem den 5G-Standard.

  • Der Akku des Honor 50 überzeugt im Test dank mitgeliefertem 66-W-Schnellladenetzteil durch enorm kurze Ladezeiten.

  • Mit einem Einstiegspreis von 400 bis 500 Euro (für 128 GB / 6 GB RAM) ist das Honor 50 nicht gerade ein Schnäppchen. Allerdings bewegt sich das Modell ausstattungstechnisch fast schon auf High-End-Level.

Foto: ©Honor

Maro

Maro ist ein Phänomen, denn er liebt iOS und Android gleichermaßen. Beste Voraussetzungen, um neue Smartphones fair auf Herz und Nieren zu prüfen. Privat hat Maro eine dicke Katze und viel schwarzen Humor.

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