5G-Netz: Alles zum LTE-Nachfolger
In puncto 5G-Netzabdeckung gibt es erfreuliche Fortschritte. Doch was heißt das für uns? Wir verraten es dir.
In puncto 5G-Netzabdeckung gibt es erfreuliche Fortschritte. Doch was heißt das für uns? Wir verraten es dir.
Im Frühjahr 2019 hat die Bundesnetzagentur den Startschuss für das superschnelle 5G-Netz gegeben, als die entsprechenden Frequenzbänder an die verschiedenen Anbieter versteigert wurden. Wenige Monate später war 5G in einzelnen Regionen bereits verfügbar. Dann aber kam die Entwicklung gehörig ins Stocken. Wir verraten dir, wie es aktuell um den neuen Mobilfunkstandard bestellt ist.
Am Aufbau des 5G-Netzes sind vier Netzbetreiber beteiligt. Neben Telekom, Vodafone und Telefónica wird auch der Newcomer Drillisch Netz AG (1&1) mit einem eigenen Netz an den Start gehen. Die Besonderheit hier: Drillisch kann für 10 Jahre auf das Netz von Telefónica (o2) zugreifen, wodurch nationales Roaming ermöglicht wird.
Das gilt sowohl für das bestehende als auch für das künftige Netz von o2. Als potenzieller Kunde wird man sich in Sachen 5G-Netzabdeckung somit keine Gedanken machen müssen. o2 hat ohnehin schon Erfahrung mit National Roaming: Seinerzeit noch als Viag Interkom nutzte der Anbieter in den ersten Jahren das Netz der Telekom – eine bessere Abdeckung konnte man damals kaum haben.
Was den Netzausbau von 5G in Deutschland angeht, haben die Betreiber unterschiedliche Ziele formuliert. So möchte Vodafone bis Ende 2021 30 Millionen Menschen mit 5G versorgen. Die Telekom gibt an, bis 2025 99 Prozent der Bevölkerung erreichen zu wollen. Telefónica strebt an, dass bis Ende 2022 50 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit 5G-Geschwindigkeit surfen können.
Ein klein wenig müssen wir uns also noch gedulden, bis auch in der letzten Ecke der Republik eine zuverlässige 5G-Netzabdeckung vorhanden ist.
Der 5G-Ausbau bringt leider auch die eine oder andere Hürde mit sich. So muss das 5G-Netz beispielsweise dichter gespannt werden als das LTE-Netz, was immense finanzielle Investitionen erfordert. Zudem müssen etliche Genehmigungsverfahren erfolgreich zu Ende gebracht werden. Kurzum: Der Netzausbau ist mit einem riesigen Verwaltungsaufwand verbunden.
Aber nicht nur das: Die Reichweite der einzelnen 5G-Sendemasten fällt auch noch um einiges geringer aus als bei LTE. Das dürfte dafür sorgen, dass ländliche Gegenden erneut erst einmal außen vor bleiben.
Bei all diesen Herausforderungen wäre es somit eigentlich nicht richtig, von 4G als Vorgänger zu sprechen. Vielmehr werden 4G und 5G bis auf Weiteres koexistieren, um so ein Netz auf größtmöglicher Fläche aufzubauen.
Für Smartphone-Hersteller könnte das 5G-Netz zu einer lukrativen Angelegenheit werden. Denn wenn du mit 5G-Geschwindigkeit surfen willst, brauchst du in jedem Fall ein neues Gerät. Da überrascht es kaum, dass Samsung, Apple und Co. immer mehr Handys mit einem 5G-fähigen Chip ausstatten – und zwar nicht nur die High-End-Modelle, sondern auch die Mittelklasse-Handys.
Dabei gibt es aber noch die eine oder andere Baustelle. Vor allem der hohe Stromverbrauch der 5G-Modems macht den Herstellern zu schaffen. Aber auch das ist ein altbekanntes Problem, das man immer bei Geräten der ersten Generation für einen neuen Netzstandard vorfindet. Mittelfristig werden die Hersteller auf effizientere Chips setzen müssen, um den Akkuverbrauch zu reduzieren.
Von 5G werden aber nicht nur Smartphones profitieren. Generell wird 5G in Kürze die nächste Stufe der Vernetzung ermöglichen, da spielt es dann auch keine Rolle, um welches Gerät es sich dabei handelt.
In erster Linie hat das 5G-Netz natürlich den Zweck, die Surfgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen. Im Idealfall surfst du mit 5G bis zu 100-mal schneller als mit LTE und kommunizierst somit in Echtzeit. Streaming und größere Downloads sollen mit dem neuen Standard auch unterwegs problemlos möglich sein. Zudem soll 5G eine noch bessere Vernetzung ermöglichen.
5G erlaubt aber nicht nur viel höhere Datenraten, sondern auch eine wesentlich geringere Latenz. Das ist auch für die Industrie sehr wichtig. Die erhält allerdings ihre eigenen Frequenzen, weshalb die Netzbetreiber davon nicht unbedingt profitieren.
Und auch beim autonomen Fahren wird das 5G-Netz eine entscheidende Rolle spielen, denn hierbei werden extrem große Datenmengen ausgetauscht.
Foto: ©Shutterstock/Rocco Herrmann